sensuality

Sinnlichkeit

Die Naturwissenschaft hat Spuren von über 56 Sinnen entdeckt, mit denen der Mensch einmal ausgestattet war und die nur noch bei einzelnen Individuen oder kleinen ‘unzivilisierten’ Gruppen nachweisbar sind. Von diesem unvorstellbaren Reichtum sind und die sprichwörtlichen ‘fünf Sinne’ geblieben – und auch die haben wir meistens nicht beieinander… 😉

Aufgrund von der Entwicklung von Sprache, Schrift und analytischem Denken verlegen wir immer mehr Eindrücke, für die andere Sinne zuständig sind, auf Auge, Ohr und Sprachzentrum. Die natürlich Folge ist, dass unseren übrigen Sinne verkümmern…
Wir vertrauen mehr dem, was auf der Packung oder in der Werbung steht, als den wenigen noch vorhandenen Geschmacksknospen in Zunge und Gaumen. Den Tastsinn entwickeln wir erst dann wieder, wenn wir durch einen Unfall erblinden. Raumgefühl und Orientierung sterben immer mehr aus; wir fahren in eingeprägten Gleisen und verlassen uns auf Wegweiser und andere optische Signale. Das führt dazu, dass wir auf Reize zunehmend unempfindlich reagieren und in unserem Kulturkreis den Begriff ‘Sinnlichkeit’ mit einem negativen Vorzeichen versehen haben.