Kuh (noch nicht)

Bedeutung:

  • Sozialverhalten
    Kühe sind unglaublich sozial! Ihre Freundschaften bestehen ein Leben lang und wenn sie ihr Kalb in Gefahr sehen, legen sie sich, ohne mit der Wimper zu zucken, mit jedem Gegner an.
  • Kraft
    Das Rind – gefürchtet als gefährlicher Gegner, doch gleichzeitig bewundert für den kraftstrotzenden  und starken Körperbau. Der Oberkörper eines ‘starken Mannes’ abgebildet, gleicht der der Form nach einem Stierkopf.
  • Schein und Sein
    Es hat den Anschein, dass Kühe den ganzen Tag nichts tun. Fressen, schlafen, chillen. Aber Kühe sind Hochleistungsmaschinen. Was der Körper einer Kuh leistet ist fast unvorstellbar! Um dies deutlich zu machen, kann man sie mit einem Marathonläufer vergleichen. Dieser setzt weniger als die Hälfte der Energie pro kg Körpergewicht um, als eine Hochleistungskuh und leistet somit viel weniger.
  • Bewegung
    Grasen, Verdauungspausen im Liegen, dann wieder hoch und weiter zum nächsten Grasbüschel, zur Tränke oder zur Freundin, um sich Fliegen aus dem Gesicht wedeln zu lassen und sich der Verbundenheit zu versichern durch gegenseitiges Belecken. Auf diese Art bringt eine Kuh bis zu 12 Kilometer täglich zusammen.
    Bewegung stärkt den Bewegungsapparat!
    Kühe mit Weidegang sind gesünder und langlebiger.
    Wie beim Menschen! Menschen, die sich bewegen, sind gesünder und langlebiger!
  • Ruhe
    Kühe liegen zwölf bis vierzehn Stunden täglich. Eine einzelne Liegeperiode dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Das ‘Rumliegen’ hat aber nichts mit Faulheit zu tun, sondern gehört zu den produktivsten Phasen der Milchbildung!
    In den Liegeperioden käuen die Kühe wieder, das Euter wird bei liegenden Kühen viel besser durchblutet, außerdem werden die Euterbänder, sowie die Gelenke entlastet.
    Auch beim Menschen sind die Ruhe-Phasen unerlässlich, wenn er effektiv, erfolgreich und glücklich leben will..
  • Natur
    Klimareize fördern die Gesundheit, denn alles, was nicht gebraucht wird, verkümmert, so auch ein Immunsystem.
  • Emotionen
    Auch mit dicken Eutern lässt sich galoppieren . Ausgelassen, wie junge Fohlen springen sie über die Wiese. Wenn die Kühe nach dem Winter, das erste mal wieder auf die Weide dürfen, dann grasen sie nicht sofort, nein. Fressen können sie auch im Winter, jetzt geht es darum, all das zu tun, was so lange nicht möglich war. Eine reibt den Kopf im Gras und scheuert sich, andere begrüßen einander, dann rennen sie weiter. Es dauert eine Weile bis Ruhe einkehrt. Sie freuen sich einfach, sie sind glücklich, dann grasen sie.
  • Neugier 
    Reizüberflutung ist Stress, Reizarmut auch. Kühe sind von Natur aus sehr neugierig, Erkundungsverhalten gehört zu ihren Grundbedürfnissen wie Fressen, Schlafen, Bewegung und soziale Kontakte zu Artgenossen.
  • Haltung
    wichtig: Licht und frische Luft!
    Ideal ist es, wenn die Bedürfnisse, wie Fressen, Trinken, Ruhen und Körperpflege optimal ausgelebt werden können.
    Leben im Überfluss entspannt! Eine Überzahl an Fressplätzen und Liegeboxen fördert ein friedliches Herdenleben und lässt so Streit gar nicht erst aufkommen.
  • Polarität – alles ist relativ!
    Einerseits soll der Stall den natürlichen Bedürfnissen der Kühe gerecht sein und ihnen ein weitgehend erfülltes Kuhleben ermöglichen, andererseits darf er weder im Bau noch im Unterhalt zu teuer sein. Der Stall sollte den Pflegern nicht zu viel Arbeit machen und muss leicht zu reinigen und zu warten sein, denn unhygienische Verhältnisse begünstigen Euterentzündungen, Klauenerkrankungen und andere Infektionen, die mit erheblichem Leid für die Tiere verbunden sein können. Die Bedürfnisse der Kühe, Wirtschaftlichkeit, Arbeitseffizienz und Hygiene sind auf jeden Fall eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Ohne Kompromisse geht es nicht.
  • Nähe und Distanz
    Rinder sind als Herdentiere zwar gesellig, das bedeutet aber nicht, dass sie ständig auf Kuschelkurs mit ihren Artgenossen sind.
    Neben der Rangordnung innerhalb der Herde bestimmt auch die individuelle Zu- und Abneigung, wie nah sich Kühe kommen möchten. Gute Freundinnen gehen gerne mal auf Tuchfühlung oder lecken sich ausgiebig den Rücken, zu anderen Herdenmitgliedern schätzen sie dagegen etwas mehr Distanz. Und auch bei aller Zuneigung unter Freundinnen, halten auch diese beim Fressen, Wiederkäuen oder Ruhen möglichst einen Abstand von mindestens einem halben Meter zueinander ein.
    Und: Wie manch menschlicher Vorgesetzter lassen einige ranghohe Kühe auch gerne mal den schlechten Chef raushängen und mobben die Rangniederen. Diese Kühe blockieren beispielsweise wichtige Zugänge für rangniedere Tiere, wenn sie Gelegenheit dazu haben. (Ursache?)
  • Körper und Seele
    Hautpflege ist für Rinder sehr wichtig. In der Natur nutzen Rinder Bäume und Felsen, um sich ausgiebig zu scheuern. Im guten Stall hingegen geht die Kuh einfach zur Bürstenmassage, wenn ihr gerade danach ist.
    Darüber hinaus treffen sich Kühe auch zur gegenseitigen Körperpflege.
    Verhaltenswissenschaftler nennen die gegenseitige Körperpflege mit sozialen Nebeneffekten “Grooming”. Es sorgt nicht nur für das körperliche Wohlbefinden, sondern auch für das seelische Gleichgewicht der Tiere, denn es stärkt die Beziehungen zwischen den Kühen und gibt jedem einzelnen Tier das Gefühl von Geborgenheit in der Herde. (Notiz: Reframing – Mensch!)
  • Lernen
    So lernt die Kuh: Das Geheimnis ist der Nutzen.
    Im Fall Melkroboter ist der Nutzen für die Kuh das Futter. Am besten gewöhnt man die Tiere an den Melkroboter, noch bevor die Melkperiode beginnt. Während man den Kraftfutteranteil auf dem Futtertisch drastisch verringert, lockt man sie einfach mit bestem Kraftfutter in den Melkstand. Es dauert nicht lange, bis die Küher verstanden und gelernt haben, wo sie das gute Futter bekommen und dann ist das Melken im Melkstand auch kein Problem – alles easy. Entscheidend ist auch, dass die Kühe während der Gewöhnungsphase nur positive Erfahrungen machen – das kleinste bisschen Stress kann so verunsichern, dass die Kuh nie wieder einen Schritt in den Melkstand wagen will. Sicherheit vermitteln und geben ist verdammt wichtig!
  • (relative) Gewohnheiten 
    Rinder sind, wie der Mensch, Gewohnheitstiere – ja, aber: Die Routine des Melkens und Fütterns gibts der Mensch vor, auf die sich die Tiere auch einstellen, aber sie können sich auch schnell umorientieren!
  • Empathie
    Bist du liebevoll zur Kuh, tut sie dir auch nichts.
    Chillst du, chillt auch die Kuh.
    Hast du Angst, hat die Kuh es auch.
    Wirst du sauer und hektisch, werden es die Kühe auch..
  • Naturschutz
    Kühe auf der Weide – es profitieren die Natur, die landwirtschaftlichen Nutztiere und auch die Verbraucher, die gute Qualität zu schätzen wissen – eigentlich eine Win-Win-Situation.
    Tierschutz, Artenvielfalt, etc.
  • soziale Intelligenz – der Mensch und die Kuh
    Das ist das Mysterium der Kuh: Eine kaum spürbare Berührung mit einem Haselstecken, ein leises ‘Hopp’, und die Kuh weiß genau, was von ihr erwartet wird, und folgt bereitwillig – wenn du es drauf hast, wenn nicht, kann keine Macht der Welt sie dazu bringen.
  • Sein – es ist einfach so wie es ist! #isso
    Das Tier nimmt jede Situation so, wie sie jetzt gerade ist. Natürlich ist es schrecklich, wenn man eine Kuh in Panik sieht oder sie Schmerzen hat. Sie wird aber niemals sagen: “Deinetwegen bin ich jetzt in dieser Situation.” Es ist jetzt einfach so, sie ist in dieser Situation. Aus.
  • im Hier und Jetzt leben
    Kühe machen sich keine Gedanken über ihren zehn Jahreplan, was sie erreichen wollen und, was sie in der Vergangenheit alles falsch gemacht haben. Sie leben im Hier und Jetzt, lernen aus ihren Fehlern und geben dabei einfach immer ihr Bestes.
    Kann man von Kühen lernen im Hier und Jetzt zu leben? – Klar, das können die einem schon beibringen, aber da gehört auch der andere Teil dazu, der der das lernen will.
  • Individualität
    Und das fängt schon beim Aussehen an: Die Kuh  wurde geformt von ihrer jeweiligen Umgebung und von ihrem Nutzen für den Menschen, ihrem Futter, ihrem Tagesablauf, ihrer Umwelt.
    Und abgesehen von den unzähligen Rassen, hat jede Kuh ihren ganz eigenen Charakter, der sich aus all ihren Erfahrungen und Erlebnissen, ihrer momentanen Situation und allen erdenklichen Einflüssen aufbaut.

Nutze das Low Stress Stockmanship
für erfolgreiche Kommunikation!

Low Stress Stockmanship – stressarmes Arbeiten

Warum englisch? – Weil man es nicht übersetzen kann.
Stock, das sind in diesem Fall die Nutztiere.
Sonst: Der Bestand, das was eben da ist, womit man arbeiten kann.
Stockman, das ist der, der mit ihnen umgeht, also du.
-ship ist wie das -schaft in Freundschaft.
Das Prinzip ist einfach: Es bedeutet, mit den Tieren zu arbeiten, nicht nur um sie herum und schon gar nicht gegen sie.

Beim Training arbeitet man mit den Tieren und an sich.
Jedes Mal, wenn man in den Stall geht oder auf die Weide, kommuniziert man mit den Tieren. Jede Form der Begegnung ist eine Form von Kommunikation und Arbeit. Jedes Mal lernen die Tiere etwas. Man kann gar nicht durch den Stall gehen oder über die Weide und NICHT mit ihnen arbeiten. Vielleicht merkt man es selber nicht, die Tiere aber sicher. Allein diese Unachtsamkeit verursacht Missverständnisse. Wenn man das aber bewusst handhabt, kann man alles machen und gleichzeitig mit den Tieren arbeiten. Das einzige was anfangs Zeit kostet ist, dass der Landwirt das lernt.

Oft ist weniger Druck mehr und effizienter.
Es gibt zwei Pole, die das Low Stress Stockmanship ausmachen: Vertrauen und Respekt. Das Spiel zwischen Nähe und Distanz ist die Basis des Treibens, das gute Treiben ist die Basis für Vertrauen.

Von Belohnung mit ‘Leckerli’ ist abzuraten. Klar kommen dann die Tiere, die sind ja nicht blöd, aber wenn es dann mal nichts gibt, gibt es Probleme. Meist geht es los mit Schubsen – ist eigentlich logisch. Was machst du, wenn du einen Euro in einen Cola-Automaten reingeworfen hast, und es kommt nichts raus?

Entscheidend ist, dass wir uns auf die Rinder einstellen müssen, nicht umgekehrt!


Das Rind am Anfang

Aleph, der erste Buchstabe des phönizischen Alphabets (alef: hebräisch für Rind) stellt einen stilisierten, nach rechts gedrehten Rinderkopf dar, genau wie der erste Buchstabe des griechischen Alphabets, Alpha: Den Großbuchstaben um 180° gedreht und den Kleinbuchstaben um 90° gedreht, stellen beide einen Stierkopf mit zwei Hörnern dar.

Die Kuh, die lebensspendende “Mutter” eines jeden Hindus.


ALLES IST RELATIV!!

Scheiße! Scheiße oder Dung!?
Scheiße! Scheiße oder Nährboden?

Der durchschnittliche Kuhfladen ist etwa 30cm breit und wiegt in frischem Zustand um die zwei Kilogramm. Pro Tag verliert eine Kuh etwa acht bis zehn Fladen. Sie sind wahre Energiebomben und werden vor allem von Insekten genutzt. Sie legen ihre Eier darin ab, die schön warm halten, wie im Brutkasten heranreifen. Und was da schlüpft ist gleich von reichlich Nahrung umgeben – ein guter Start ins Leben – für eine Schmeißfliege.

In baumlosen Gebieten wird mit getrocknetem Dung Energie gewonnen. Die Mongolen sammeln und trocknen Kuh- und Kamelfladen und Pferdeäpfel, um mit deren Energie zu kochen und zu heizen. Ähnliches tun auch die Wüstenvölker.


Die Augen einer Kuh

Haben Tiere eine Seele?
Sie können leiden, trauen, Angst, aber auch Freude empfinden, pflegen Freundschaften und träumen im Schlaf. Wem das noch nicht reicht, der blicke in das Auge einer Kuh..